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Wie viel CO2 ist viel?

Wie viel CO2 ist viel?

Wo von Klimaschutz gesprochen wird, ist CO2 nicht weit. Kohlendioxid ist DIE relevante Größe, um unseren schädlichen Einfluss auf die Umwelt zu messen. Umweltschutzverbände, Wissenschaftler und Politiker gleichermaßen lieben es, mit Statistiken und Kennzahlen zur CO2-Bilanz um sich zu werfen.

Doch gleichzeitig weiß niemand so genau, wie viel CO2 er oder sie persönlich verbraucht, wie viel in Ordnung geht und welche Menge zu viel ist. CO2 bleibt oft einfach nur ein abstrakter Wert, der uns wenig Anhaltspunkte für eine echte Kursänderung in unserem Leben gibt. Dieser Beitrag bietet Dir Orientierung bei diesem komplexen Thema und einen Ausgangspunkt für eigene Recherchen.

Kohlendioxid – was ist eigentlich das Problem?

In einem gesunden Ökosystem kommen Sauerstoff und CO2 gleichermaßen vor. Der Mensch atmet Sauerstoff ein und (unter anderem) CO2 aus. Die Bäume und Pflanzen verwandeln dieses Gas dann wieder in Sauerstoff. So wäscht eine Hand die andere und die Atmosphäre bleibt in Balance.

Der Mensch hat nun vor einiger Zeit begonnen, dieses Gleichgewicht zu stören. Man könnte sagen: Wir zünden die Kerze von zwei Seiten an. Nicht nur stoßen wir durch unsere Lebensweise deutlich mehr CO2 aus, als die Flora der Erde aufnehmen kann, sondern reduzieren zudem die Menge an Bäumen und Meeresorganismen empfindlich.

CO2 – wo stehen wir gerade?

Es gibt viele Dinge, die wir in Sache CO2 tun können. Drei davon leuchten besonders ein: 

  1. Die Meere schützen.
  2. Bäume pflanzen.
  3. Unseren CO2-Ausstoß verringern.

Um Letzteres soll es hier gehen. Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß von 11 Tonnen pro Person und Jahr auf 1 Tonne zu reduzieren.1

Das gibt uns schon mal einen ersten Anhaltspunkt: Alles was deutlich über 11 Tonnen liegt, ist eher viel. Hier besteht noch Optimierungspotenzial. Liegst Du darunter, bist Du in Sachen CO2 schon weiter als der bundesdeutsche Durchschnitt. Doch wie findest Du jetzt heraus, wie viel CO2 Du verbrauchst?

Zahlen, bitte: den CO2-Fußabdruck berechnen

Den eigenen CO2-Verbrauch zu berechnen, stellt sich in der Praxis als eher kompliziert heraus. CO2 entsteht quasi überall: in unserer Wohnung, wenn wir in die Arbeit fahren oder eine Jeans kaufen.

Bei all diesen Tätigkeiten sind andere Menschen involviert bzw. gehen ihnen viele Schritte voraus. So wohnen in Deinem Haus womöglich noch andere Parteien, die U-Bahn braucht für ihren Betrieb Strom und die Jeans musste erst hergestellt und mit 500 weiteren Jeans in einem Schiffscontainer transportiert werden, bevor sie in einem Päckchen zu Dir nach Hause kommt.

Jetzt wird deutlich: Es ist nahezu unmöglich, den genauen Wert nur für Dich allein herauszurechnen. Was nicht heißt, dass Du es nicht versuchen kannst.

Ein guter Startpunkt ist der CO2-Rechner des Umweltbundesamts. Hier kannst Du sehr detailliert Deine Ernährungs-, Reise- und Konsumgewohnheiten eingeben. Du wirst zu Deiner Wohnsituation befragt, wie viel Kilowattstunden Strom Deine Photovoltaikanlage im Jahr erzeugt und vieles mehr.

Hast Du Dir die Mühe gemacht, alle Daten annähernd korrekt einzugeben, erhältst Du als Ergebnis einen konkreten CO2-Verbrauch. Gefällt Dir nicht, was Du siehst, kannst Du in verschiedenen Szenarien Lösungen entwickeln, um Deine CO2-Bilanz zu verbessern.

CO2 reduzieren – wie kann das gehen?

Durch die Vorschläge des CO2-Rechners wird schnell deutlich, was jede(r) Einzelne tun kann, um CO2 einzusparen.

  • Eigenen Strom erzeugen, z. B. mit Photovoltaik

  • Auf gut gedämmte Wände und moderne Verglasung achten

  • Wohnfläche verkleinern

  • Weniger heizen

  • Ökostrom beziehen

  • Effiziente elektrische Geräte einsetzen

  • Fahrleistung mit PKW verringern, auf Öffentliche oder Fahrrad umsteigen

  • Weniger Fleisch essen

  • Weniger und bewusster konsumieren

  • Versuchen auf Fernreisen zu verzichten 

All das wissen wir bereits. Doch das Spannende ist: Im CO2-Rechner kann man sich genau anzeigen lassen, wie viel CO2 sich durch welche Maßnahme vermeiden lässt.

Du kannst beispielsweise überlegen, ob Du 100 km im Jahr statt mit dem Auto mit dem Fahrrad zurücklegen willst und siehst direkt, was das kurz- und langfristig mit Deiner Bilanz macht. Wir finden, das ist ein guter Ansporn, wirklich etwas zu verändern.

Fazit

Pauschale Aussagen sind beim Thema CO2 kaum möglich. Dafür ist das Thema einfach zu komplex. Doch wer bereit ist, etwas Zeit und Mühe in einen CO2-Rechner zu investieren, der bekommt relativ konkrete Zahlen an die Hand. Diese können durchaus überraschend sein!

Außerdem liefern die Zahlen eine gute Grundlage für eigene Maßnahmen. Du kannst mit ihnen besser einschätzen, welche Entscheidungen sich besonders positiv auf Deinen CO2-Fußabdruck auswirken. Probiere es am besten gleich aus!

1 Quelle:Umweltbundesamt